Auszeit

Mittwoch, 20. Mai 2009

...

Im März schrieb ich in mein Tagebuch:
Mir hat viel gefehlt die letzten Monate. Neben Zärtlichkeit und dem Gefühl, geschätzt zu werden vorallem du. Ein authentisches DU. Aber ich war nie unglücklich. Manchmal etwas müde, aber nicht unglücklich.
[...] Und dann gibt es die Momente, an denen du reinkommst wie gerade -nach einem Tag, an dem die Distanz wieder glasklar spürbar war- mich küsst und den Anschein machst, als sei alles Okay zwischen uns. Und ich bleibe zurück und frage mich, ob das alles nur in meinem Kopf ist. Ob ich es bin, die diese Distanz aufrecht erhält, weil ich nicht schnell genug umzwitschen kann zwischen Alltag, Distanz und Nähe.
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich hier nicht hin wollte. Hier, als frustrierte und meckernde Haus-, Ehefrau und Mutter. Voller Sehnsucht nach einem Leben, das nichts annähernd mit dem jetzigen zu tun hat. Schweigend, meckernd, manchmal wütend, manchmal traurig... nur noch selten aus tiefster Seele lachend.
[...]
Das war das letzte Mal, dass ich dein Schweigen hinnehme, wo eigentlich Auseinandersetzung sein müsste.


Ich glaube, es gibt Bücher, die mich finden. Die mich finden und mich trösten können, weil sie Gefühlen und Gedanken an denen ich so oft zweifle ob sie "echt" sind, ob sie sein dürfen, ihre Legitimation geben. Sie lassen mich aufatmen und verstehen.

"Bitterfotze" von Maria Sveland ist so ein Buch.

9209248"Und ich wünschte, Isodora könnte mich anrufen und ich könnte ihr erzählen, was ich in Carin Holmbergs Buch "Man nennt es Liebe" gelesen habe. Carin Holmberg verwendet den Begriff der "Mikromacht". Im Mangel an Erwiderung meint sie, drückt sich männliche Macht am deutlichsten aus. Indem ein Mann nicht antwortet zwingt er die Frau zur Unterordnung, und sie wird zur Nichtperson. Zu schweigen ist die Form einer Distanzierung, was die Frau zur Empathie zwingt, damit sie die Gefühlslagen und Probleme des Mannes versteht. Das bedeutet auch, dass sie sich aktiv auf ihn bezieht, während er sich nicht im gleichen Umfang auf sie bezieht."

Freitag, 1. Mai 2009

...

02~ eine der schönsten Erfahrungen in der alltagsentrückten Zwischenzeit in der Schweiz: es gibt Leben da draußen, das meinem im Inneren so sehr ähnelt, dass ich es aufeinmal als normal betrachten kann wie ich bin und wie ich ticke.
Fünf Tage durchgehend einfach Sein dürfen, Gedankenschwere, -querschüsse & -leere nicht verleugnen müssen, unvorteilhaft gekleidet in der Sonne sitzen, Koffeein- und andere Süchte teilen & nebei lernen, wie sich Wesenszüge im Alltag optimieren lassen, ohne gegen sie angehn zu müssen.

~ Ich durfte endlich David kennenlernen. Die Angst, mich könnte Traurigkeit überrollen, die mir nicht zusteht, weil sie egoistischer Natur und Angst entspringen könnte, war unbegründet. Davids Leben ist so voller Lachen, kleiner Wunder und Liebe, dass die Traurigkeit lediglich die andere Seite der Wärme ist, die seine Geschichte schenkt.

~ Bei einem Feinkost-Online-Shop im Schwarzwald Le Petit Marseillais-Duschgel zu ordern outet mich wohl endgültig als prädestiniertes Opfer der Mundpropaganda für schöne Dinge im Leben ;)

~ Hätte ich vor der Online-Bestellung gewusst, dass der Mann seit zwei Monaten vom iPhone ins Netz geht, fest überzeugt eine Internet-Flat online gebucht zu haben, diese aber beim Anbieter nicht vorliegt, sprich: Hätte ich vorher gewusst, dass ich diesen Monat mit einer Null auf dem Konto haushalten muss, würde ich mich jetzt nicht auf DHL freuen ;)

~ Die Bahn in der Schweiz ist pünktlich!

~ Ich weiß nun, was ein Bünzli ist, kann aber Gehacktes noch immer nicht auf Schwietzerdütsch aussprechen *g*

und außerdem habe ich gestern die Schlafanzughosen nach dem Waschen direkt in die passenden Oberteile gefaltet ;))))

Nun hat mich mein Leben wieder. Das alte, gewohnte zwar, dennoch im festen Glauben daran, dass der Spruch stimmt: Reisen erweitert den Horizont.
Dass sie mir fehlt ist blöd, aber fühlt sich trotzdem rund an, weil es mir zeigt wie wohl ich mich bei und mit ihr gefühlt habe.

Mittwoch, 29. April 2009

...

Von meiner Auszeit bei Familie OhneH wollte ich bloggen. "Wenn ein wenig Ruhe eingekehrt ist", hatte ich mir vorgenommen & in Gedanken schonmal den ein oder anderen Satz ins unreine formuliert. Naja, und dann hat mich von jetzt auf gleich der Alltag mitsamt seinen fiesen Überraschungen in einem kurzen Prozess von hinten ins Genick gefasst und lässt nun nicht zu, einen Blick zurück zu richten. Zumindest solange nicht, bis das ein oder andere geklärt ist und der Blick nach vorne wieder ungetrübt ist.

Dienstag, 28. April 2009

wenn kim eine reise tut....

dann lässt sie erstmal bilder erzählen:

schweiz

(einfach draufklicken und bei flickr landen ;) )

Montag, 13. April 2009

...

Letzten Samstag war ich noch schnell in der Stadt, um ein paar Osterbesorgungen zu machen. Viel Schokolade, eine Kleinigkeit für die Jungs und für den Mann und mich einen neuen DVD-Player (auf die 20 € Aufpreis für fünf Jahre Garantie habe ich verzichtet....) Und weil ich Brothers & Sisters meiner Auswanderin geschenkt habe, die in Vancouver schmerzlichst amerikanische Serien auf deutsch vermisst, war in der Ostertüte dann auch noch die erste Staffel von "How i met your mother". - Schließlich muss ja getestet werden, ob der Player neue Originale schluckt ;)

Macht er. Und zum Glück lässt mich die Serie ganz schnell verdrängen wie unvernünftig dieses Ostershopping-Ergebnis für unsere Haushaltskasse war...

Ein Ausschnitt aus meinem bisheriges Highlight aus Staffel 1:

Dienstag, 7. April 2009

...

51vSYaDxK7L-_BO2-204-203-200_PIsitb-sticker-arrow-click-TopRight-35-76_AA240_SH20_OU03_Dank Horst Evers werde ich nie wieder mit dem Handy telefonieren können, ohne an den armen kleinen Satellit da oben im Weltall zu denken, ich werd mich hüten, meinen Kindern die reguläre Portion Makkaroni mit Pilzsauce zu verwehren, liebäugel damit, einen toten Briefkasten im Hausflur anzubringen und werde das nächste Mal, bevor ich einen Trinken gehe Handy, Internet und Anrufbeantworter in den Keller verbannen.

Horst, Sie haben einen neuen Fäään!

Donnerstag, 19. März 2009

...

So ist er, der ewige Teufelskreis. Wir achten alle nicht genug aufeinander. Wir lassen uns zu schnell von abwinkenden Händen und schiefem Grinsen und schlechten Witzen überreden, dass alles in Ordnung ist. Und glauben, dass alles in Ordnung ist. Bis irgendwann die Seele ihre fünfzehn Minuten Ruhm einfordert, und dann geht nichts mehr. Denn die Seele will mehr als den kleinen Finger. Sie will alles. Und bekommt alles.
Sarah Kuttner / "Mängelexemplar"

    41UpDXZNvRL-_SL500_AA240_ Es gibt selten Bücher, die ich in jeder freien Minute weiterlesen muss, die mich so sehr berühren, so nachdenklich machen, so meinen Humor treffen.
    Dass ich Sarah Kuttners Buch "Mängelexemplar" hier nun offiziell empfehle, mag der öffentliche Beweis sein, dass ich ne Vollmeise habe, vielleicht gibt es aber ja auch ganz gesunde Menschen, die dieses Buch so wundervoll finden wie ich ;)

    So. Und jetzt genug Sarah Kuttner. Versprochen.

    Lektüre im Dreiviertel-Takt

    EINSzweidrei, EINSzweidrei, EINSzweidrei…. 1901, 1907, 1926 /1901, 1907,1926….

    Der Grundschritt für den Walzer war mit das Überschaubarste, was es in der Tanzschule zu lernen galt. Der Dreiviertel-Takt als stilistisches Mittel in Bernd Schroeders Roman “Hau” macht es mir da nicht ganz so leicht, im Takt zu bleiben. Ja, teilweise ist es sogar Recht mühsam, immer wieder neu die Hirnwindungen zu sortieren, den linken Gedankenfuß wieder zurück zu setzen, den rechten mit Abstand daneben und dann wieder nach vorne zu kippen. Nicht, dass ich nicht grundsätzlich dazu bereit wäre, es wenigstens immer wieder neu zu versuchen. Für kurze Lese-Momente fühlt es sich sogar so an, als hätte ich es raus (um einen Takt weiter wieder ins Stocken zu geraten). Aber:

    Tanzpartner Schroeder langweilt. Selbst auf die Füße treten würde mich mehr mitreißen, als das oberflächliche Gedrehe um die Protagonisten, Zeiten, Orte und Handlungsstränge. Monotonie wird zum Valium, die fehlende Kennzeichnung wörtlicher Rede killt als stilistisches Mittel das letzte bisschen Lebendigkeit aus den Seiten.

    Okay, fairerweise sollte die Note erst nach dem Tanz vergeben werden. Wenn Lektüre alledings so träge daher kommt, dass Weiterlesen zum Akt der Selbstdisziplin wird, kapituliere ich vorher und suche entnervt den Buzzer: Stop.

    Schade. Noch ein Buch im Regal, das ich mit dem optimistischen Gedanken “vielleicht hat es grad einfach nicht den richtigen Nerv getroffen.” zwischen zwei Buchrücken versenke, obwohl ich eigentlich genau weiß, dass es dort mit der Zeit auch aus meiner “to-read”-Erinnerung verschwindet.

    Verbeugung, 0 Punkte.

    Bernd Schröder/ Hau

    kims gezwitscher

    width=

      .~.

      www.flickr.com
      This is a Flickr badge showing public photos and videos from K.i.M.i.. Make your own badge here.

      RSS


      Archiv
      Auszeit
      Chaoszeit
      Die Keine Diät-Diät
      Echtzeit
      Kinderzeit
      Projekt Freelancing
      Seelenzeit
      Sonntags auch Stöckchen
      Spuren
      Virtual time
      Weltzeit
      Zwischenzeit
      Profil
      Abmelden
      Weblog abonnieren