Seelenzeit

Dienstag, 23. Juni 2009

...

lila

Ein Weilchen geht es immer ohne dich. Dann ist es, als ob du nachwievor zwei Orte weiter lebst. Und wenn ich nicht weiter darüber nachdenke gaukelt mir der Alltag sogar vor, dass ich ja jederzeit zu dir könnte. Den langen Berg mit dem starken Gefälle hinab, vorbei an Maisfeldern, Kuhwiesen und den vielen kleinen Orten, deren Namen ich mir auch nach einem Jahr noch nicht merken kann. Hinab in die Stadt. Von da an vertrauter Weg. Straßen, die ich mein halbes Leben lang befahren bin, wenn wir uns sehen wollten. Erst mit dem Bus, dann irgendwann mit meinem ersten eigenen Auto. (Der kleine blaue VW-Polo mit Schieflage, der seinen ganz eigenen Kopf hatte & ständig Durst. Im Sommer konnte es auf dem Weg zu dir öfter mal vorkommen, dass ich in einer Bushaltestelle rechts ran fuhr und stilles Wasser nachfüllte, damit der Motor nicht abfackelt....)
Du bist oft umgezogen, warst aber bis auf die vereinzelten Semester in Weimar immer nur ein paar Straßen weiter, kaum ab vom gewohnten Weg. Mal vorher rechts, mal später links abbiegen.

Das erste Mal bewusst geworden, dass am Ende der gewohnten Route ein Klingelschild mit einem fremden Namen wartet ist mir, als ich die kreischenden Möwen hörte während wir telefonierten. Und du mir erzählt hast, dass es von da oben, in eurer Wohnung direkt am Strand von Vancouver so aussieht, als würde der Skyscraper direkt im Meer stehen. Obwohl ich dabei war als du dich verabschiedet hast von uns allen, hab ich dich zuvor immernoch da sitzen sehen, wo du immer saßt und telefoniertes als du noch hier warst. Manchmal rufe ich dich deswegen nicht an, weil ich Angst davor habe, dass ich erneut realisieren muss, dass unsere Leben jetzt so viel weiter auseinander liegen als jemals zuvor.

Die Weilchen, die es ohne dich geht, bin ich damit beschäftigt mitzukommen mit dem Leben, beruhigend das feste Band zwischen unseren Herzen spürend. Doch ab und an schaue ich plötzlich auf und merke, wie sehr du mir fehlst. Wie sehr es mir fehlt, mit dir über die gleichen Dinge lachen zu können, bei den selben Liedenr loszuheulen oder mitzugröhlen. Wie sehr es mir fehlt, für dich da sein zu können, mich mit dir zu betrinken, eine Nacht durch zu diskutieren, schwadronieren und philosophieren, ohne am nächsten Morgen mit dem Gefühl aufwachen zu müssen "Man, hier kann ich mich nicht mehr blicken lassen bei DEM Scheiß, den ich von mir gegeben habe."
Mir fehlt das Gefühl, Teil von etwas zu sein. Normal, vielleicht sogar Besonders in der ein oder anderen Eigenschaft... oder wenn nicht, dann wärs mit dir zumindest auch Okay ;). Du fehlst mir. Vorallem deinetwegen.

Gestern kam dein Brief mit unserem Foto. Ich seh mich an auf diesem Bild und erkenn mich selbst nicht wieder. Beruhigt und traurig zugleich sehe ich, dass ich es doch noch kann, warm sein, glücklich und für kleine Momente zufrieden. Jetzt muss ich es nur noch schaffen das in den Weilchen, die es ohne dich gehen muss, wiederzufinden.

Donnerstag, 4. Juni 2009

...

Erschöpfung.

Mittwoch, 27. Mai 2009

...

"Nein. Man braucht nicht um Entschuldigung zu bitten, weil man seine Seele besitzen will. Aber warum ist es so schwer, loyal zu seiner Seele zu sein? [...] Meine Vorstellung von einem glückichen Leben enthält so viel gegensätzliches Wollen, dass man sie unmöglich in Übereinstimmung bringen kann."

aus #bitterfotze (klar ;) )

Freitag, 17. April 2009

...

Es gibt kaum etwas, das mich so sehr fühlen lässt wie Musik.

Dienstag, 14. April 2009

...

blumeeeGestern vormittag war ich in der Stadt in meiner vertrauten Buchhandlung. Hier ein wenig stöbern, da ein wenig reinlesen, kurzer Blick über den "Das haben wir gern gelesen"-Tisch, (der wahrscheinlich die Murmeltier-Fragerei -"Was können Sie mir denn empfehlen?"- in Grenzen hält), geschaut ob mittlerweile mehr von Sarah Kuttner im Regal steht als das bereits gelesene "Mängelexemplar"..... und dann ewig lang vor der Bücherwand mit den Lebensratgebern hängen geblieben. Irgendwann - ich schätze so nach dem sechstensiebten Buch a la "Ich hab das Patentrezept für ein ewig glückliches und erfülltes Leben gefunden, 10 supidupi legendäre Tipps die helfen, sich die Scheiße vom Hals zu halten" - bin ich zusammengezuckt und dachte: Oh gott! Was mach ich hier eigentlich?

Das letzte Mal als ich mich mit dieser Buchgattung eingedeckt habe, steckte ich akut mittendrin in einem waschechten Burn-Out. Ja, richtig. Ich. Damals 29, Hausfrau & zweifache Mutter. Keine Top-Managerin mit 18 Stunden-Tag. Zweifache Mutter, Hausfrau, 29.

Ich weiß bis heute noch nicht so wirklich warum das so war. Vielleicht, wegen dieser Sache nach der Geburt des Kleinen zwei Jahre zuvor, nach der das Leben einfach so weiter gegangen ist und ich der Seele nicht die nötige Bühne gegeben habe. Vielleicht auch einfach, weil ich eine von ganz ganz vielen Frauen aus dieser Generation "nett lächeln, Schnauze halten aber bitteschön auch deinen Mann stehen" bin, die sich ganz gern mal selbst aufgeben für die Illusion, nur das würde sie liebenswert machen. Vielleicht auch wegen der sonstigen großen und kleinen Lebenspäckchen, die bewusst eigentlich gar nicht mehr zu mir gehörten und plötzlich zermürbend leise und monton mit dem Papier raschelten.....Vielleicht.

Vor fast genau einem Jahr war das. Es folgten drei Wochen Mutter-Kind-Kur auf Rügen mit den abschließenden Worten der Psychologin: Ein Jahr. Bei den meisten hält diese Kur ein Jahr vor.

Tja, und gestern erwische ich mich dann also dabei, wie ich erneut beginne Ausschau zu halten nach irgendeinem schlauen Menschen, der mir sagt was ich tun kann um zufrieden zu sein, mich selbst zu spüren... der mir doch bitteschön sagt, wie leben geht.

Es ist ein wunderschönes Gefühl, sich kurz zu erschrecken, dann den Stapel ruhig und gelassen wieder ins Regal einzusortieren und sich dann sagen zu können: Du brauchst diese Bücher nicht. Du brauchst keine Glückseligkeits-Rezepte die du nicht selbst geschrieben hast. Denn du weißt wies geht. Im Grunde weißt du, wie dieses Leben, von dem alle immer sprechen, geht. Du weißt, was du tun kannst um deinen Körper wieder zu spüren, du kennst die Signale, wenn du nicht mehr genug auf dich Acht gibst..... und eigentlich hast du auch den Mut, da raus zu gehen und Dinge einfach zu tun, die dich glücklich machen könnten.

Also los!

Sonntag, 5. April 2009

Soul-Poken-Flatrate

Der Morgen nach dem Wiedersehen. Geerdet fühl ich mich. Erleichtert, dass es diesem komplizierten Ding namens Seele ziemlich wurscht ist, ob ihre Verwandtschaft an den Arsch der Welt zieht oder 20 km entfernt lebt. Fürs Soul-poken brauchts keinen Handschlag, die connection steht einfach. Immer. Auch über Monate Vancouver - Rheinland.

Als ich heute Nacht nach Hause fuhr (gefahren wurde), hat mich dieses geerdete Gefühl selbst überrascht. War mir doch vor diesem Abend gar nicht so wirklich bewusst, wie sehr ich die letzten Monate so durchs Kinder-Haushalt-Termin-Mann & sonstige Problemchen-Alltagsleben geeiert bin. Tatsächlich wird mir erst durch das Wiedersehen klar, dass sie doch einen sehr relevanten Teil von mir mitgenommen hat letztes Jahr, als sie diesen Flieger nach Vancouver bestiegen hat: Die Erlaubnis, das Vertrauen einfach Sein zu dürfen. Nachdem sie weg war ist mein Austausch und Kontakt mit anderen weniger vertrauten Menschen immer mehr auf Sicherheitsabstand gegangen. Irgendwann müde, zurechtgezimmerte Bilder gerade zu rücken, diese vielen ungeschriebenen komplizierten zwischenmenschlichen (Frauen-)Regeln und Gesetze zu beachten um so etwas wie Vertrauen und ein bisschen Nähe aufzubaun. Viel virtuelles Leben, immer öfter die Frage: Hallo? Wo bist du grad? von mir an mich. Die alte Mädchen-Falle: So sein, wie sie dich wollen. Und dabei blind werden für die, die dich auch anders nehmen und letztendlich für mich selbst.

Sie kommt wieder, hat sie gestern Nacht gesagt, wenn ich sie zwischen all dem Stimmengesurre und der lauten (guten!) Musik richtig verstanden habe. In ein paar Jahren, irgendwann. Und bis dahin weiß ich jetzt um unsere dauerconnectete Soul-Poken-Flatrate, die verhindern wird, dass ich wieder so feste die Augen verschließe vor mir, vorm Leben und den Menschen um mich herum. Es gibt nämlich tatsächlich ein paar wenige und sehr wertvolle neben meinem Soulmate, die ihr poken schon eine Weile auf Empfang gestellt haben, während ich das Blinken nicht sehn wollte ;) Ab heute gibts wieder mehr Ich, weniger "Wie wollt ihr mich?".

Welcome home, soulmate. Und Danke.

kims gezwitscher

width=

    .~.

    www.flickr.com
    This is a Flickr badge showing public photos and videos from K.i.M.i.. Make your own badge here.

    RSS


    Archiv
    Auszeit
    Chaoszeit
    Die Keine Diät-Diät
    Echtzeit
    Kinderzeit
    Projekt Freelancing
    Seelenzeit
    Sonntags auch Stöckchen
    Spuren
    Virtual time
    Weltzeit
    Zwischenzeit
    Profil
    Abmelden
    Weblog abonnieren