Montag, 18. Mai 2009

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Liebe Grüße nach Vancouver:

vgmnbabys

Freitag, 15. Mai 2009

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Manchmal, wenn ich ein Foto von mir betrachte, erwische ich mich dabei wie ich nach Ähnlichkeiten mit dieser Frau auf dem Passfoto suche, dessen Abbild sich vor Jahren irgendwo in einer Erinnerungszelle eingebrannt hat.
Dieses Passfoto war mein Glashaus das ich mir gewünscht hatte, seitdem ich das erste Mal gefragt wurde: "Willst du deine leibliche Mutter denn irgendwann mal kennenlernen?" Ein Glashaus, dachte ich, in das ich hinein aber sie nicht hinaus schauen kann, würde mir den Weg offen halten einfach wieder zu gehen ohne sie zu verletzen oder zu enttäuschen. Ich wollte einfach nur sehen, ob sie mir ähnlich ist und dann gehen oder auch bleiben dürfen.

So wirklich und auf Anhieb verstanden hat das niemand. "Du musst doch Fragen haben? Warum sie dich nicht wollte, welche Umstände eine Rolle gespielt haben?!" Nein, es gab keine Fragen die die Zeit nicht schon allein beantwortet hätte. Ich mein, 1978 mit zwanzig Jahren ohne feste Partnerschaft schwanger zu werden erklärt so vieles von allein. Und ob diese Schwangerschaft nun gewaltsam entstand, ein One-night-Stand war oder sonstige Tragödien eine Rolle gespielt haben ist für mein persönliches Leben irrelevant. Adoptiert zu sein ist eben nicht "Lass dich überraschen" oder "Bärbel Schäfer", nicht zwingend voller Vorwürfe, Fragen und tränenreicher Wiedersehensfreude. Ich wollte einfach nur einmal jemandem ähnlich sein. Ganz oberflächlich sehen, ob ich ihre Augen habe. Oder die Haare. Vielleicht die Statur.

Vor ca. neun Jahren fand ich sie, bekam einen Brief in roter, kindlicher Handschrift und dieses Passbild, um das ich sie gebeten hatte. Es fiel aus dem gefalteten Kästchenpapier, das sie sicherlich bei einem ihrer Söhne aus dem Schulheft gerissen hatte, mit der Bildseite nach unten auf meinen PVC-Boden. Und als ich mich bückte, es umdrehte und in ihr Gesicht sah, fing ich zeitgleich an zu heulen und so hysterisch zu lachen, dass ich doch ganz gut in eine dieser Talk-Shows gepasst hätte. Drama, Baby, Drama.

Ich hab ihre Augen. Ausgerechnet ihre Augen. Und als ich sie später ein einziges Mal traf, erzählte sie mir sie habe mein Foto Freunden gezeigt und die hätten festgestellt, wie ähnlich doch unsere Figuren sein - "unverkennbar deine Tochter!" haben sie wohl gesagt.

Seitdem sehe ich jedes Mal wenn ich ein Bild von mir sehe auch sie. Sehe das vom Alkohol aufgedunsene Gesicht, ihren gedrungenen, schwitzenden Körper, der sich zum Stuhl an unseren Esstisch schiebt, rieche ihre Fahne und höre sie mit rauher Stimme erzählen. Von sich, von ihrem Leben, in dem der Alkohol eine Rolle spiele, weil sie nie darüber hinweggekommen sei, mich weggeben zu haben. Direkt aus ihrem Bauch heraus, ohne mich nur einmal zu Gesicht zu bekommen. Höre ihren Neid, dass es mir soviel besser geht als ihr, dass meine beiden Halbbrüder mit ihr und ihrem kranken Mann nur halb so viel Wohnraum hätten wie ich mit meinem Freund. Und sehe immer wieder ihre Augen. So leer, so hart, so weit weg.

Ich hab sie gesucht, weil ich dem Gerede geglaubt habe, es wäre wichtig meine Wurzeln zu finden. Dass die Möglichkeit besteht die eigenen Wurzeln zu verlieren hatte ich nicht bedacht.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Die KDDR - Phase 2 / Weg mit den Gewohnheiten

Seien Sie energischer oder zurückhaltender

Ich glaube, hier um den Dreh habe ich bei meinem ersten Versuch mit der KDDR abzunehmen das Buch wieder in den Schrank gestellt. Auch heute bin ich kurz davor, weil ich trotz der konkreten Vorschläge wie die Aufgabe anzuwenden ist, nichts damit anfangen kann. Ich scheitere bereits daran, mich selbst auf einer Skala einzuordnen. Ich bin weder ein grundsätzlich zurückhaltender, noch ein grundsätzlich energischer Mensch. Theoretisch müsste ich mich also eigentlich in den jeweiligen Situationen ständig gegenteilig verhalten als sonst. Das allerdings hätte bedeutet, dass ich im Baumarkt heute vormittag nicht geduldig zwischen zwei Regalen gestanden hätte, um meine zwei Sachen bezahlen zu können (die Kasse irgendwo da vorne nach den ganzen Blaumännern erahnend) sondern lauthals nach der Öffnung einer neuen Kasse krakeelt hätte. Oder ich hätte jetzt wieder eine schwachsinnige Handlanger-Arbeit an der Backe, weil ich anstatt "Nein" "Ja" hätte sagen müssen.

Es fällt mir tatsächlich schwer aus meiner Haut zu kommen. Nun könnte ich weiterhin sagen: Buch is doof, mach ich nicht. Oder darüber nachdenken, ob ich tatsächlich so ein- und festgefahren bin.
Mal schaun, vielleicht ergibt sich heute doch noch eine Gelegenheit, mal anders zu reagieren als gewohnt.

Dienstag, 12. Mai 2009

Ein "Amok"-Mädchen

Gestern vormittag lief auf meiner Twitter-Timeline plötzlich die Meldung ein, in St. Augustin gäbe es zur Stunde einen Amoklauf an einem Gymnasium. Die Infos von offiziellen Stellen im Netz relativierten jedoch bald, der "untersetzte, maskierte 16-jährige Täter" (wie der Kölner-Stadt-Anzeiger schrieb) sei flüchtig.
Erst gegen Abend, genau genommen zwischen 21.45 und 22.00 h erfuhr ich bei WDR aktuell, dass es eine TäterIN ist, kein Täter. Erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass diese Tatsache wohl Verwirrung auslöst.

Ja, auch Mädchen haben Aggressionen. Auch Mädchen stehen unter Leistungs-, Erwartungs- und Lebensdruck.
Bisher neigten sie jedoch eher dazu, Gewalt und Aggressionen gegen sich selbst zu richten, sie so auszuleben, dass sie niemanden groß stört oder verletzt.

Der
Amokläufer, das ist doch der killerspielezockende Außenseiter, der ewig gemobbte, gewaltverherrlichende empathielose nette Junge, der immer so komisch still war. Der, wegen dem wir jetzt Paintball verbieten lassen & Killerspiele sowieso und neue Waffengesetze brauchen. Meint zumindest die Politik.

Und nun ist es ein Mädchen und die ganzen Klischees über aggressive Jungs und Männer denen man nur das Spielzeug weg nehmen muss damit sie wieder brav in Reih und Glied funktionieren, greifen nicht mehr.

Ich bin erleichtert, dass die Tat gestern vereitelt werden konnte und fühle mit der verletzten Schülerin - Dennoch würde ich es begrüßen, wenn die Tatsache dass es diesmal ein Mädchen ist, der ganzen Debatte über den Amoklauf von Winnenden und den Konsequenzen, die daraus folgen sollen, eine neue Richtung geben würde: Weg von Oberflächlichkeiten und Klischees, runter zu den Jugendlichen - wahrnehmen, verstehen und verändern auf Augenhöhe!

Die KDDR: Phase 1 / Tag 6 & 7

Doch, doch, ich bin noch dabei. Aufgabe 6 war allerdings eher etwas fürs persönliche Tagebuch: Ziele ausformulieren und ausarbeiten, wie ich sie erreichen möchte.

Gestern, Tag 7, war die Aufgabe jemand anderem etwas Gutes zu tun. Karma aufhübschen sozusagen. Ist mangels Gelegenheiten nicht gelungen, das Karma muss also noch warten.

Phase 1 ist also abgeschlossen. Für prokrastinierte Aufgaben gibts Punktabzug, trotzdem hab ich "einen vielversprechenden Anfang gemacht" und liege mit knapp einem Kilo weniger als vergangene Woche sogar über den üblichen 0,5 kg in Phase 1.

Montag, 11. Mai 2009

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wasserdiamant

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Manchmal sitzt hier oben auf dem Geländer der Feuerleiter eine Meise. In meinem linken Augenwinkel nehme ich wahr, dass sie gelandet ist. Wenn ich dann zu ihr hinschaue und sie stumm begrüße, legt sie den Kopf schief, schaut mich einige Sekunden an. Dann schüttelt sie sich den Regen aus den Federn, ein anderes Mal hinterlässt sie einen schwarzweißen Gruß auf dem kalten Stahl.... und fliegt davon.

Samstag, 9. Mai 2009

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stöbere gerade bei flickr. jetzt hab ich fernweh.

warum? -> *klick*

Freitag, 8. Mai 2009

Die KDDR: Phase 1 / Tag 4 & 5

Kaffeefreien Tag mit Kopfschmerzen überlebt und spazieren gewesen, eine Viertelstunde bevor ich die Jungs abholen musste heute mittag.

Morgen soll ich eine Stunde früher aufstehen als ich müsste. Find ich schwierig, weil Samstag ist und die Jungs mein Wecker sind. Aber okay, halb sieben....

Samstag, 9. Mai 2009, 8.54 h:
Ich schwöre, der Wecker hat nicht geklingelt! ;) #fail

Eine virtuelle Ein-Mutter-Demo zum Muttertag

Nein, nein, kein Plädoyer für Douglas, Lindt, Fleurop oder anstrengende Pflichttelefonate - In diesem Jahr wende ich mich ab vom üblichen "Ich hab nix bekommen / meine haben mir das geschenkt / is mir doch sowiesoallesegal und das ist doch eh alles nur Kommerz und / wichtiger ist doch die Anerkennung an jedem Tag"-Muttertags-Gerede und werfe die Frage in diesen kleinen virtuellen Raum: "Wie gehts euch? Wie erlebt ihr es, 2009 Mutter zu sein?"

Ich persönlich fühle mich jetzt seit fast sechs Jahren, als hätte ich damals, am 31. Oktober 2003 im Kreisssaal noch im völligen Hormon-Overkill unterschreiben müssen, dass ich mit dem ersten Atemzug meines Sohnes das Recht verwirke als kompetentes, fühlendes, denkendes und überlegt handelndes Wesen wahrgenommen zu werden. Und ich ziehe dieses Gefühl nicht aus gutgemeinten Ratschläge älterer Müttergenerationen - wenn es doch nur das wäre.
Diese unsichtbare Unterschrift scheine ich geleistet zu haben für:
~ Frauen, die noch keine Kinder haben und meinen, weil ich meine zwei im Nebensatz erwähne, kann ich keine komplexeren Zusammenhänge mehr verstehen und möchte grundsätzlich über das Schlaf- und Stuhlgangverhalten meiner Kinder reden.
~ Mütter, die sich für einen anderen der zich Wege entschieden haben ihr Kind zu ernähren, zu wickeln, zu topfen, zu erziehen, zu fördern, zu was weiß ich.
~ Männer im allgemeinen.
~ Arbeitgeber
~ seit den Debatten über Gewalt unter / von Jugendlichen, Amokläufe, Alkoholkonsum von Teenies, misshandelte Kinder, Geburtenrückgang und KiBiz vor allem für die Politik und damit den Staat.
und nicht zuletzt für
~ all die studierten Pädagogen, Psychologogen und sonstigen Erziehungsfachleute, die Politik, Mitmenschen und Medien dankbare (oft widersprüchliche) Lektüre liefern, was wir alles falsch machen und besser machen müssen, um die Welt und im speziellen Deutschland zu retten.

Seit Oktober 2003 bin ich umgeben von Menschen und Institutionen, die Erwartungen stellen, mitreden wollen und dabei grundsätzlich in einer riesigen pauschalen Muttermasse rumkneten ohne sich auch nur ansatzweise für das Individuum Mutter zu interessieren.

Ich bin Mutter und nicht meschugge.
Ich brauch keine Pralinchen und auch kein Wangetätscheln von meinem Mann am Sonntag, weil ich ja so fein immer Essen koche und den Kindern saubre Unterhosen anziehe. Ich brauch auch keine Anerkennung vom Staat oder mir unbekannten Autoren, die meine Kinder mit in den Tyrannen-Topf stecken.

Ein wenig mehr Solidarität unter Müttern würde ich mir wünschen, vielleicht zu Beginn einfach mal am Muttertag. Und vielleicht ein, zwei mehr, die sich bei zunehmender Einmischung des Staates in die Erziehung unserer Kinder nicht damit ruhig stellen lassen, dass das ja nur den Kindern zugute kommt, die nicht so liebevolle Eltern haben wie wir es sind. Die vielleicht auch mal laut aussprechen: Ich bin Mutter und nicht meschugge und ich denk mir durchaus etwas dabei, wie ich meine Kinder erziehe und begleite.

Wer möchte, die Frage oben ist zum Mitnehmen da:
"Wie gehts euch? Wie erlebt ihr es, 2009 Mutter zu sein?"

Donnerstag, 7. Mai 2009

Die KDD Reloaded: Phase 1 / Tag 3

Und wieder muss ich zunächst etwas lernen: Es macht Sinn, den Abend vorher schonmal weiter zu blättern und nachzulesen, was am nächsten Tag ansteht. Denn nach drei Tassen Kaffee bleibt mir nichts anderes übrig, als die Aufgabenstellung: "Verzichten Sie einen Tag auf Ihr Lieblingsgetränk" für heute einfach nur noch zur Kenntnis zu nehmen. Ich gestehe also: Heute wird prokrastiniert, Kaffee-Turkey morgen gemeinsam mit Aufgabe Nummer 4.

Dafür setze ich mich jetzt an den zweiten Teil der Wochenaufgabe: Ich lerne 10 neue Begriffe. Als meinen Assistenten darf ich A.M. Textor "Sag es auf Deutsch" vorstellen, der mir jetzt willkürlich nach dem Daumen-Kino-Prinzip 10 Begriffe ausspucken wird ;)

1. der Sanguiniker - ist ein Mensch mit lebhaftem, heiterem Temperament
2. Chasseur - besonders süß die Lautschrift für uns Rheinländer: schassör - e ne schassööör issene französische wocht für ne jäga.
3. oh, das gefällt mir: habent sua fata libelli - Bücher haben (auch) ihr Schicksal
4. Fritte -: (Nein, jetzt kommt nicht das fettige schmalgeschnitzte Erdäpfelchen) Glaspulvermasse.
5. vomieren - sich übergeben ("Die Kinder haben Magen-Darm. Sie vomieren schon die ganze Nacht!")
6. Spermazeti - mal raten? ist es a)das Aroma im männlichen Kaulquäppchen, B)wachsähnliche Masse im Kopf eines Wales oder c)die italienische Bezeichnung für einen nymphomanisch veranlagten Mann?
7. Obesität - Fettleibigkeit. Also, wenn Ryanair dann demnächst Obesität-Zuschlag fordert, Sie lassen sich da nicht mehr mit Fremdwörtern abspeisen ;)
8. mulier taceat in ecclesia- die Frau schweige in der Gemeinde. Stelle aus dem 1. Korintherbrief, die zur Begründung dient, Frauen von kirchlichen Ämtern der kath. Kirche auszuschließen. (Das vergessen wir also mal schnell wieder).
9. Zirrokumulus -flockenartige Eiswolke, Schäfchenwolke
10. Bonmot - spricht man wohl franözisch "bongmoh" und bedeutet geistreiches Wort, witzige Wendung.
11. franözisch

kims gezwitscher

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