Weltzeit

Freitag, 26. Juni 2009

zitiert

Gingen sie einen anderen Weg, wären sie tatsächlich mit einer Menge anstrengender Auseinandersetzungen konfrontiert: Sie müssten Unternehmen angreifen für ihre miserable Familientauglichkeit, ihren Chefs bei diskriminierendem Verhalten Paroli bieten und der Politik ans Bein pinkeln, die nicht aufhört, steuerlich das Alleinernährer-Modell zu subventionieren, anstatt in Kinderbetreuung zu investieren… Der Weg einer Karrierefrau, die ohne auf Kinder verzichten zu wollen ihren Weg geht und in Netzwerken für das gemeinsame Anliegen aller Frauen und vor allem auch aller „neuen“ Männer in einen Kampf zieht, ist genau das Gegenteil des Weges, auf den wir unsere kleinen süßen Mädchen bis heute schicken, wenn wir sie in rosa Rüschenkleidchen stecken und ihnen Püppchen schenken, deren Umsorgung das Größte in ihrem Kinderleben sein soll.


weiterlesen bei der mädchenmannschaft
[edit 27.06.: oh, der artikel ist leider nicht mehr online]

Donnerstag, 18. Juni 2009

zitiert

Seit Dienstag, seit sich die Große Koalition, die ich mit meiner Stimme für die SPD auch noch ermöglicht habe, gemeinsam auf einen Gesetzesentwurf geeinigt hat, der die Gewaltenteilung faktisch aushebelt und meiner Meinung nach eindeutig gegen das Grundgesetz verstößt (Artikel 5.1: „Eine Zensur findet nicht statt.“), seit diesem Tag bin ich fassungslos. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Heimatland nicht mehr so frei wie noch am Tag zuvor. Ich habe das bedrückende Gefühl, dass die Regierung meines Landes, meine Regierung, die ich gewählt habe, ihren Bürgern nicht mehr vertrauen will, mir nicht mehr vertrauen will und glaubt, mir vorschreiben zu müssen, welche Webseiten ich besuchen darf und welche nicht. Denn mehr ist dieses Gesetz nicht: Es ist eine Einschränkung meiner freien Wahl, wohin ich mich im Netz bewege. Das digitale Äquivalent dazu, mir zu verbieten, bestimmte Bücher zu kaufen, Lieder zu singen, Gedanken zu teilen. Das ist Zensur, das ist ein Eingriff in meine Grundrechte. Zum ersten Mal sehe ich meinen Staat, den ich bei all seinen Macken bisher immer als zutiefst demokratisch empfunden habe, mit sehr misstrauischen Augen an.

weiterlesen bei Anke Gröner

Mittwoch, 10. Juni 2009

"mama, warum ist frau merkel eine frau?"

vor ein paar tagen saß ich mit den jungs auf dem sofa und las ihnen eine pixi-piratengeschichte vor. eine etwas andere piratengeschichte, in der die seeräuber nicht wie sonst üblich schätze erbeuten, kämpfen und unflätig vor sich hin schimpfen - eine piratenparty-geschichte. mit ententanz und tombola. der hauptgewinn bei diesem glücksspiel: ein kuss von der piratenbraut.

piratenbraut? der fünfjährige unterbrach mich. "mama?! ist das eine frau?" - "ja." .......gerade als ich davon ausging es kommt nichts mehr und ich luft holte um fortzufahren: "aber was macht die da?"
- "sie feiert eine piratenparty und ist der hauptgewinn bei der tombola, also ihr kuss mein ich. kann ich jetzt....."
- "aber es gibt keine piratenfrauen!"
- "klaro! wie kommst du denn darauf?"
- "ja, es gibt sie schon, aber die müssen doch zuhause bleiben und kochen!"
das kind ist völlig in seinem weltbild erschüttert. eine frau bei den piraten, die nicht kocht. (meinem weltbild dagegen entspräche es sehr wohl, wenn diese piratenfrau nicht auf den kuss-hauptgewinn in einer tombola reduziert würde...)

hier könnte ich den blogeintrag jetzt als anekdötchen am rande beenden. ein chauvinistischer kindermund. haha.

die tatsächlich spürbare verwirrung jedoch, die überzeugung, dass so und nur so diese piraten- / männerwelt sein kann, hat mich nachdenklich gemacht. warum frau merkel eine frau ist, wollte er neulich noch wissen. normalerweise sind doch männer die chefs von einem land?

emanzipation, feminismus ist heute (zumindest in meinem realen leben) kein thema mehr. die meisten frauen sind zufrieden bzw. führen ihre unzufriedenheit nicht auf ihr fraudasein oder ein ungleichgewicht in der behandlung von männern und frauen zurück. gedanken über klischees wie in diesem pixi-buch bspw. werden belächelt. die erziehung von jungs und die widersprüchlichen anforderungen die durch die emanzipation an die erziehung gestellt werden schon eher.

mir persönlich wird gerade bewusst, dass meine beiden jungs keineswegs selbstverständlich erleben, dass es eine gleichwertigkeit zwischen mann und frau gibt. ihre kleine welt ist umgeben von klischees. sie werten (noch?) nicht, sie nehmen ersteinmal nur wahr. aber gerade in dieser mama-abnabel-identifiaktion-mit-sich-selbst-und-seinem-geschlecht-nummer, die beim großen gerade voll im gange ist, ist der grad schmal zwischen wahrnehmen und werten. so wie es immer schwer ist nicht zu werten, wenn man auf der suche nach sich selbst und seinen eigenen werten ist.

nun, ich bin (natürlich ;) ) nicht die erste, die sich darüber gedanken macht:

[...]Bei so vielen Einflüssen ist es nur logisch, dass Jungen dabei von morgens bis abends mit Klischeevorstellungen konfrontiert werden. [...] Unterschätzen Sie den Einfluss von Fernsehserien und Kaffee-Werbung nicht! Selbst wenn die Signale noch so subtil und unterschwellig sind - Sie werden staunen, was im Kopf ihres Sohnes alles ankommt. Schließlich waschen immernoch mehrheitlich Männer das Auto und Frauen die Wäsche! [...] Wer seinem Sohn zu Hause typische Geschlechterklischee vorlebt, muss sich nicht wundern, wenn er diesen nacheifert. Wer aufgrund eigener Unsicherheit immer wieder, und sei es auch nur unbewusst, widersprüchliche Signale aussendet und gegensätzliche Erwartungen an seinen Sprößling stellt, muss sich ebenfalls nicht wundern, wenn dieser sich dann an Klischees orientiert, die seine Umwelt ihm -scheinbar glaubwürdiger- präsentiert. Oft reichen schon ein winziges Lächeln, ein amüsierter Unterton in der Stimme - und schon kann diese versteckte Botschaft ein Klischee stärken.
(Was Jungen brauchen, Alexander Bentheim, Monika Murphy-Witt)

....ganz schöne herausforderung, die beiden kerlchen hier so zu erziehen, dass sie ihren jungs hoffentlich später mal nicht mehr erklären müssen, dass piratenfrauen nicht nur küssen und kochen können und auch frauen "chefs" sein dürfen und vorallem können.

Dienstag, 9. Juni 2009

...

Und an diesem Punkt lohnt es sich, die Sprache, die hier von Til Schweiger gesprochen wird, zu übersetzen: „Stell Dich nicht so an“ oder „jetzt zier Dich nicht so“, sind die Formulierungen, die für gewöhnlich in solchen Momenten verwendet werden. Es sind Sätze, in denen es darum geht, so zu tun, als läge der Fehler nicht bei dem, der die Handlung fordert, sondern bei der, die sie nicht ausführen möchte. „Sexuelle Belästigung“ heißt das, wenn keine Kameras dabei sind. Außerhalb des Fernsehens umfasst sie Situationen im Berufsleben, in denen eine hierarchisch höher stehende Person, Vorteile oder Nachteile mit der Ausführung einer sexuellen Handlung verknüpft.

Im Fernsehen läuft dieselbe Situation plötzlich unter „selber schuld“.

weiterlesen bei faz.net

Mittwoch, 3. Juni 2009

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Fast noch schlimmer als die Hysterie ist die Heuchelei. Als die Debatte um "Erwachsen auf Probe" zu entgleiten begann, erklärte RTL plötzlich, mit dem Programm einen Beitrag zu einem akuten gesellschaftlichen Problem zu leisten und behauptete, um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Zahl der Teenager-Schwangerschaften in Deutschland steige - in Wahrheit geht sie deutlich zurück. Genauso heuchlerisch ist es aber, wenn Familienministerin Ursula von der Leyen die Berechtigung eines solchen Formates mit dem Hinweis ablehnt, in Deutschland sei die Zahl der Teenager-Schwangerschaften "sehr niedrig". Immerhin bekommen jährlich noch fast 6000 Mädchen und minderjährige Frauen ein Kind. Und über 5000 Minderjährige lassen ihr Kind abtreiben. Das hat schon eine soziale Relevanz, auf die sich ein Sender, der sich des Themas annimmt, berufen darf.

Man muss RTL ja nicht abnehmen, das Programm aus Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft zu machen. Aber genau so kurzsichtig wäre es, jeder Sendung eine positive Absicht schon deshalb abzusprechen, weil sie von einem Privatsender ausgestrahlt wird, der naturgemäß Fernsehen macht, um damit Geld zu verdienen.
(Stefan Niggemeier)
weiterlesen auf Fernsehblog

Sonntag, 24. Mai 2009

...

„So etwas wie eine schlechte Feministin gibt es nicht. Der Feminismus ist eine Bewegung, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Es geht nicht darum, andere Frauen zu tadeln oder einen weiteren Maßstab zu errichten, aufgrund dessen Frauen dann beurteilt werden können. Wir bauen alle mal Mist – wir wurden alle in einer sexistischen, rassistischen, transphoben, heteronormativen Gesellschaft aufgezogen. Und raten Sie mal – das beeinflusst unser Verhalten. Der Feminismus bedeutet für jede und jeden von uns etwas anderes.“

via Der Freitag

Dienstag, 12. Mai 2009

Ein "Amok"-Mädchen

Gestern vormittag lief auf meiner Twitter-Timeline plötzlich die Meldung ein, in St. Augustin gäbe es zur Stunde einen Amoklauf an einem Gymnasium. Die Infos von offiziellen Stellen im Netz relativierten jedoch bald, der "untersetzte, maskierte 16-jährige Täter" (wie der Kölner-Stadt-Anzeiger schrieb) sei flüchtig.
Erst gegen Abend, genau genommen zwischen 21.45 und 22.00 h erfuhr ich bei WDR aktuell, dass es eine TäterIN ist, kein Täter. Erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass diese Tatsache wohl Verwirrung auslöst.

Ja, auch Mädchen haben Aggressionen. Auch Mädchen stehen unter Leistungs-, Erwartungs- und Lebensdruck.
Bisher neigten sie jedoch eher dazu, Gewalt und Aggressionen gegen sich selbst zu richten, sie so auszuleben, dass sie niemanden groß stört oder verletzt.

Der
Amokläufer, das ist doch der killerspielezockende Außenseiter, der ewig gemobbte, gewaltverherrlichende empathielose nette Junge, der immer so komisch still war. Der, wegen dem wir jetzt Paintball verbieten lassen & Killerspiele sowieso und neue Waffengesetze brauchen. Meint zumindest die Politik.

Und nun ist es ein Mädchen und die ganzen Klischees über aggressive Jungs und Männer denen man nur das Spielzeug weg nehmen muss damit sie wieder brav in Reih und Glied funktionieren, greifen nicht mehr.

Ich bin erleichtert, dass die Tat gestern vereitelt werden konnte und fühle mit der verletzten Schülerin - Dennoch würde ich es begrüßen, wenn die Tatsache dass es diesmal ein Mädchen ist, der ganzen Debatte über den Amoklauf von Winnenden und den Konsequenzen, die daraus folgen sollen, eine neue Richtung geben würde: Weg von Oberflächlichkeiten und Klischees, runter zu den Jugendlichen - wahrnehmen, verstehen und verändern auf Augenhöhe!

Freitag, 8. Mai 2009

Eine virtuelle Ein-Mutter-Demo zum Muttertag

Nein, nein, kein Plädoyer für Douglas, Lindt, Fleurop oder anstrengende Pflichttelefonate - In diesem Jahr wende ich mich ab vom üblichen "Ich hab nix bekommen / meine haben mir das geschenkt / is mir doch sowiesoallesegal und das ist doch eh alles nur Kommerz und / wichtiger ist doch die Anerkennung an jedem Tag"-Muttertags-Gerede und werfe die Frage in diesen kleinen virtuellen Raum: "Wie gehts euch? Wie erlebt ihr es, 2009 Mutter zu sein?"

Ich persönlich fühle mich jetzt seit fast sechs Jahren, als hätte ich damals, am 31. Oktober 2003 im Kreisssaal noch im völligen Hormon-Overkill unterschreiben müssen, dass ich mit dem ersten Atemzug meines Sohnes das Recht verwirke als kompetentes, fühlendes, denkendes und überlegt handelndes Wesen wahrgenommen zu werden. Und ich ziehe dieses Gefühl nicht aus gutgemeinten Ratschläge älterer Müttergenerationen - wenn es doch nur das wäre.
Diese unsichtbare Unterschrift scheine ich geleistet zu haben für:
~ Frauen, die noch keine Kinder haben und meinen, weil ich meine zwei im Nebensatz erwähne, kann ich keine komplexeren Zusammenhänge mehr verstehen und möchte grundsätzlich über das Schlaf- und Stuhlgangverhalten meiner Kinder reden.
~ Mütter, die sich für einen anderen der zich Wege entschieden haben ihr Kind zu ernähren, zu wickeln, zu topfen, zu erziehen, zu fördern, zu was weiß ich.
~ Männer im allgemeinen.
~ Arbeitgeber
~ seit den Debatten über Gewalt unter / von Jugendlichen, Amokläufe, Alkoholkonsum von Teenies, misshandelte Kinder, Geburtenrückgang und KiBiz vor allem für die Politik und damit den Staat.
und nicht zuletzt für
~ all die studierten Pädagogen, Psychologogen und sonstigen Erziehungsfachleute, die Politik, Mitmenschen und Medien dankbare (oft widersprüchliche) Lektüre liefern, was wir alles falsch machen und besser machen müssen, um die Welt und im speziellen Deutschland zu retten.

Seit Oktober 2003 bin ich umgeben von Menschen und Institutionen, die Erwartungen stellen, mitreden wollen und dabei grundsätzlich in einer riesigen pauschalen Muttermasse rumkneten ohne sich auch nur ansatzweise für das Individuum Mutter zu interessieren.

Ich bin Mutter und nicht meschugge.
Ich brauch keine Pralinchen und auch kein Wangetätscheln von meinem Mann am Sonntag, weil ich ja so fein immer Essen koche und den Kindern saubre Unterhosen anziehe. Ich brauch auch keine Anerkennung vom Staat oder mir unbekannten Autoren, die meine Kinder mit in den Tyrannen-Topf stecken.

Ein wenig mehr Solidarität unter Müttern würde ich mir wünschen, vielleicht zu Beginn einfach mal am Muttertag. Und vielleicht ein, zwei mehr, die sich bei zunehmender Einmischung des Staates in die Erziehung unserer Kinder nicht damit ruhig stellen lassen, dass das ja nur den Kindern zugute kommt, die nicht so liebevolle Eltern haben wie wir es sind. Die vielleicht auch mal laut aussprechen: Ich bin Mutter und nicht meschugge und ich denk mir durchaus etwas dabei, wie ich meine Kinder erziehe und begleite.

Wer möchte, die Frage oben ist zum Mitnehmen da:
"Wie gehts euch? Wie erlebt ihr es, 2009 Mutter zu sein?"

Mittwoch, 6. Mai 2009

...

"Lieber ein dreckiges Bad als ein ungebrauchtes Hirn"

Die mädchenmannschaft bittet um mehr Intellekt, liebe Frauen.

Ich muss dann erstmal den Wust an Diät-, Putz- und Kinderkotze-Gedanken beiseite schieben, bevor ich in meinen Hirnwindungen danach suchen kann, ob ich dieses "Intellekt" überhaupt besitze. ;)

Sonntag, 19. April 2009

Bin ich Feministin? Und wenn ja, wieviel?

Ich stöbere an diesem Sonntag schon ein Weilchen durchs Netz. Gerade bin ich bei der mädchenmannschaft kleben geblieben und grüble nun über folgenden Satz:

Für eine bessere Vernetzung der (weiblichen) Websphäre listen wir jede Woche auf, was unsere deutschspachigen Kolleginnen und Kollegen über die Woche so melden und tun. Wenn du selbst ein Blog zu Gender- und Feminismusthemen hast, sag unter mannschaftspost(at)web.de Bescheid.


Ich grüble deswegen, weil ich mir schon länger immer wieder die Frage stelle, ob ich eigentlich Feministin bin oder nicht. Auf meiner Amazon-Wunschliste ist u.a. das Buch "Wir Alphamädchen" (wenn ich das richtig überflogen habe drei Autorinnen, die auch das mädchenmannschaft-Blog füttern), noch nicht gelesen, weil demnächst erst das Taschenbuch erscheint. Dem Klappentext nach zu urteilen ist es gut möglich, dass ich Feministin bin. Also Feministin 2.0 - nicht gegen Männer, sondern mit ihnen.
Mein Alltag aber ist irgendwie so gar nicht feministisch.
Im Grunde bin ich emanzipierter erzogen, als ich es nun lebe:

oderso30, zwei Kinder, finanziell (noch) abhängig vom Mann. Talent an vielen Baustellen, aber nichts Handfestes vorzuweisen um auch nur annähernd einen Gedanken an "Karriere" zu wagen. Kinder großziehen mit Leib und Seele, Haushalt weniger enthusiastisch aber eben auch dauerhaftes Alltagsanhängsel. Ich schmink mich ab und an und rasier mir Beine, Achseln und Intimbereich. Benutze Anti-Ageing-Cremes und phantasiere manchmal still, wie schön es wäre 20 Kilo weniger zu haben. Neuerdings besitze ich sogar die komplette Palette an Nagelpflegegedöns, weil ich nach 30 Jahren endlich das Nägelkauen („Krallen stutzen“ wie es die Therapeutin damals nannte) dran gegeben habe.
Ich mag Charlotte Roche, aber habe "Feuchtgebiete" nicht zu Ende lesen können. Ich hab diese "hab mich lieb"-Mädchenmacke und mir letztes Jahr in einer Selbsthilfegruppe für Frauen mit Burn-out von einer Tafel "Ich habe ein Recht darauf, angehört und ernst genommen zu werden." und "Ich habe das Recht mit Respekt behandelt zu werden" abgeschrieben.
Ich hab sogar Angst, wegen einer Jüngeren und Hübscheren verlassen zu werden und dem Mann heute Morgen angeboten, er könne sich mittags hinlegen, wenn ich ausschlafen darf (für mein Gewissen).
Immerhin, ich weigere mich dem Mann Brote für die Arbeit zu schmieren und mein Körper gehört auch mir (was einfach ist mit 20 Kilo übergewicht)!

Und zack. Würde Alice Schwarzer für einen Vortrag über missglückte Emanzipation googeln und das hier lesen, ich bin mir sicher, ich wäre die Ideal-Besetzung für ihre Power-Point-Präsentation. (Naja, zumindest meine Mutter wird sich wohl schon so manches Mal gefragt haben, wofür sie in den 68-ern gekämpft hat.)

Mein Lebens- und Alltagsmodell ist nicht feministisch. Meine Gedanken und Wertevorstellungen sind es schon. Ich bin Elternbeiratsvorsitzende im Kindergarten und setze mich dafür ein, dass auch ein katholischer Kindergarten KiBiz nicht dogmatisch nach alten Rollen- und Wertevorstellungen auslegt. Ich schreibe Leserbriefe, treffe mich mit Lokalpolitikern und verhalte mich alles andere als still, wenn unser hiesiger Jugendamtsleiter mal eben allen Müttern / Eltern die Kompetenz abspricht Kinder groß zu ziehen. Oder der Stern (was den allerdings wenig interessiert hat).
Ich diskutiere täglich mit einem 5-Jährigen, für den grad alle Mädchen super doof sind und der meint, im Kommandoton Apfelschorle bei Muttern ordern zu müssen – ich bemühe mich, mit der Erziehung meiner Jungs meinen Teil für eine gerechtere Gender-Thematik beizutragen.
Ich betrachte meine finanzielle Abhängigkeit vom Mann als vorrübergehende Nebenwirkung des Spagats zwischen meiner persönlichen Vorstellung, wieviel Platz meine Kinder in meinem Leben haben sollen und der Möglichkeit dies mit einem eigenen Einkommen zu verbinden.
Ich bemühe mich, nicht in (Frauen-)Klischees zu denken und kann jedes Lebens- und Rollenmodell respektieren und verstehen, solange die Frau die es lebt darin überwiegend glücklich ist.

Tja. Und nun? Bin ich Feministin? Und wenn ja, wieviel?

Vielleicht weiß ich im Juni mehr, wenn ich dann die Taschebuchausgabe von "Wir Alphamädchen" gelesen habe ;)

kims gezwitscher

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